Die Ameisensäure ist eine farblose, leicht flüchtige, ätzende und stechend riechende Flüssigkeit, welche gut in Wasser, Ethanol, Glykol, Glycerin, Diethylether und den meisten polaren organischen Stoffen löslich ist. In Kohlenwasserstoffen ist sie nur in geringen Mengen löslich.
Ameisensäure ist die einfachste Carbonsäure und kurzkettigste Alkansäure. Ihre Eigenschaften werden stark durch die Carboxylgruppe (-COOH) bestimmt. Die Ameisensäure ist aufgrund der stark polaren Carboxylgruppe in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar.
Damals destillierte John Ray eine grosse Anzahl von Ameisen bei gelindem Feuer. Die Ameisensäure soll die Hälfte des Gewichts der Ameisen ausmachen.
Sie wird von vielen Pflanzen und Tieren unter anderem auch von Ameisen, gewisse Schmetterlingsarten, Skorpione, Bienen, Quallen und Brennesseln zu Verteidigungs- und Angriffszwecken verwendet.
Sogar in Bienenhonig kommt sie vor. Je nach Sorte kann in 1kg Honig 50 bis 1000mg Ameisensäure enthalten sein.
Oft wurde Ameisensäure in der Lebensmittelindustrie unter der E-Nummer E236 als Konservierungsmittel in Fisch-, Obst- und Gemüseprodukten verwendet. Dies wurde sie 1998 verboten. Weiterhin darf sie in folgenden Bereichen der Lebensmittelwirtschaft als Desinfektionsmittel verwendet werden:
Auch die Salze der Ameisensäure Natrium- und Calciumformiat (E237 und E238) werden als Konservierungsmittel verwendet.
Weitere Verwendungszwecke sind:
Heutzutage wird die Ameisensäure nicht mehr wie früher aus toten Ameisen isoliert. Meistens wird in der chemischen Industrie die Synthese aus Kohlenstoffmonoxid, welche 1855 vom französischen Chemiker Marcellin Berthelot erfunden wurde angewendet. Diese Synthese gliedert sich hierbei in zwei Verfahrensschritte:
NaOH + CO à HCOONa
Natriumhydroxid reagiert mit Kohlenstoffmonoxid bei etwa 6–8 bar und 130 °C zu Natriumformiat.
2 HCOONa + H2SO4 à 2 HCOOH + Na2SO4
Natriumformiat wird mit Schwefelsäure zu Ameisensäure und Natriumsulfat umgesetzt.
Eine weitere Herstellungsmethode wird aus Methanol mit Hilfe von Kohlenstoffmonoxid eingesetzt.
CH3OH + CO à HCOOCH3
Methanol reagiert bei 80 °C und 40 bar mit Kohlenstoffmonoxid zu Ameisensäuremethylester.
HCOOCH3 + H2O à HCCOH + CH3OH
Ameisensäuremethylester reagiert mit Wasser zu Ameisensäure und Methanol.
Seit 2021 kann die ECSA am Standort Flawil Ameisensäure unter GMP Bedingungen verdünnen und abfüllen.
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